Ressourceneffizient. Vernetzt. Zukunftsorientiert. – Unter diesem Leitgedanken stand der Technologieworkshop „Effizient. Zirkulär. Zukunftssicher.“, der am 30. Juni 2025 in der SmartFactoryOWL in Lemgo stattfand. Über 30 Teilnehmende aus Unternehmen, Forschung und Netzwerken kamen zusammen, um sich zu den zentralen Herausforderungen einer nachhaltigen Produktion auszutauschen: Wie lassen sich Produktionsprozesse ressourcenschonend gestalten, ohne Kompromisse bei Qualität oder Innovationskraft? Welche Technologien unterstützen echte zirkuläre Wertschöpfung – und wie gelingt der Transfer in den industriellen Alltag?
In Kooperation mit unseren Partnern aus Ostwestfalen-Lippe bot die Veranstaltung eine Mischung aus wissenschaftlichen Impulsen, praktischen Technologiebeispielen und lebendigem Austausch zwischen Expert:innen.
Nach der Begrüßung durch die Veranstalter eröffnete Nissrin Arbesun Perez (Fraunhofer IOSB-INA) das Programm mit einem Einblick in die Grundlagen der Kreislaufwirtschaft und die Bedeutung eines nachhaltigen Lieferkettenmanagements für industrielle Wertschöpfung. Sie zeigte auf, wie Unternehmen durch systematisches Denken in Stoffkreisläufen nicht nur Umweltauflagen erfüllen, sondern auch Wettbewerbsvorteile erzielen können.
Dr.-Ing. Holger Flatt (Fraunhofer IOSB-INA) präsentierte im Anschluss praxisnahe Ansätze zur Lebensdauerverlängerung von Maschinen durch Remanufacturing und Retrofit. Sein Fokus lag auf der intelligenten Nachrüstung bestehender Anlagen mit modernen Sensor- und Steuerungssystemen – eine Lösung, die nicht nur Energie spart, sondern auch den Einstieg in Industrie 4.0 erleichtert.
Dr.-Ing. Marc Hesse (Universität Bielefeld) zeigte schließlich, wie sich durch Modularisierung in der Elektronikentwicklung unter dem Ansatz „Reduce by Design“ Ressourcenverbrauch und Komplexität reduzieren lassen. Sein Vortrag verband technische Tiefe mit strategischem Weitblick und betonte das Potenzial effizienter Entwicklungsprozesse für eine nachhaltige Produktion.
Im zweiten Teil des Workshops wurden die vorgestellten Themen greifbar: In der Werkhalle der SmartFactoryOWL, dem Reallabor für Industrie 4.0, konnten die Teilnehmenden aktuelle Technologiedemonstratoren aus nächster Nähe erleben. Forschende präsentierten ihre Lösungen direkt an der Maschine – unter anderem zu:
- Digitaler Produktpass und zirkulärer Kunststoffproduktion
- Retrofit-Lösungen mit Energiecheck
- Predictive Maintenance zur Anlagenlebenszyklusoptimierung
- KI-gestützte Robotik und optische Qualitätskontrolle
- Indoor-Lokalisierungssysteme für smarte Fertigung
Diese Beispiele zeigten eindrucksvoll, wie durch die Kombination von Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit ein echter Mehrwert für die industrielle Praxis entstehen kann – von der Effizienzsteigerung bis hin zur Ressourcenschonung.
Neben dem fachlichen Input bot der Workshop vor allem eines: Raum für persönlichen Austausch und neue Ideen. Zahlreiche Gespräche zwischen Unternehmen, Forschenden und Netzwerkakteuren machten deutlich, dass viele Betriebe bereits aktiv an nachhaltigen Lösungen arbeiten – und dass der Schulterschluss zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft entscheidend ist, um die Transformation zur zirkulären Industrie erfolgreich zu gestalten.
Die Innovationsgesellschaft mbH dankt allen Teilnehmenden und Partnern für ihr Engagement und freut sich darauf, die angestoßenen Impulse gemeinsam weiterzuentwickeln.
Der Technologieworkshop war eine gemeinsame kostenfreie Veranstaltung von Fraunhofer IOSB-INA (Projekt CirqualityOWL plus), InnoZent OWL e.V. (Projekt CE:FIRE), der Innovationsgesellschaft mbH, IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, IHK Lippe zu Detmold, Wirtschaftsförderung Lippe, der Effizienz-Agentur NRW und der Regionalen Entwicklungskooperation Weserberglandplus (REK).
