Eine Leiter ist nicht gleich eine Leiter – das wissen alle, die im beruflichen Alltag regelmäßig damit arbeiten. Denn je nach Einsatzort und -zweck gelten unterschiedliche Vorschriften. Genau hier setzt die Innovation der Firma Storbeck Isolierungen e.K. aus Pötzen an. Klaus Storbeck und sein Sohn Nico Adomat haben ein neuartiges Leitersystem mit klappbaren Sprossen entwickelt und nun die Patentanmeldung erhalten.
„Es kann ja nicht sein, dass unsere Monteure für jede Situation eine andere Leiter mitführen müssen“, sagt Klaus Storbeck. Gemeinsam mit Sohn Nico und einem Team aus Partnern ist so ein System entstanden, das deutlich mehr Flexibilität im Arbeitsalltag verspricht – bei gleichzeitig reduziertem Platz- und Materialeinsatz.
Das Leitersystem vereint alle gängigen Anforderungen an eine Arbeitsleiter in nur einem Modell. Jede Sprosse lässt sich mithilfe einer Federbolzen-Verriegelung in zwei Positionen bringen: entweder als horizontale Trittfläche oder eingeklappt parallel zu den Holm-Innenseiten. So entsteht ein kompaktes Packmaß – ein echter Vorteil beim Transport und bei der Lagerung auf der Baustelle.
Die klappbaren Sprossen sind zwischen den Holmprofilen gelagert und können durch ein spezielles Führungselement sicher in Position gebracht werden. Der Bolzen rastet automatisch ein. Zum Einklappen genügt ein leichter Druck, dann löst sich die Verriegelung, und die Sprosse klappt unter ihrem Eigengewicht nach innen. Ein zweiter Bolzen je Sprosse sorgt für gleichmäßige Lastverteilung auf beide Holme. Dadurch können dünnere Wandstärken verwendet und das Gewicht reduziert werden, ohne Stabilität einzubüßen.
Ein weiteres Plus: Durch eine teleskopierbare Ausführung kann ein zweiter Leiterteil mit festen Sprossen eingeführt werden – die klappbaren Sprossen gleiten dabei präzise an entsprechenden Ausfräsungen vorbei. Zudem lässt sich das System als Bockleiter verwenden, wobei zwei identische Leiterteile über ein Gelenk zu einer freistehenden Konstruktion verbunden werden können. Je nach Bedarf ist eine ein- oder zweiseitige Höhenverstellung möglich.
Die Idee für das Leitersystem stammt von Nico Adomat. „Wir haben damit einen Meilenstein gesetzt“, freut sich der junge Unternehmer. Unterstützung erhielt er durch die Innovationsgesellschaft, die das Projekt im Rahmen des regionalen Wissens- und Technologietransfers im Landkreis Hameln-Pyrmont aufgriff. Die Gesellschaft erkannte das Potenzial der Idee, stellte den Kontakt zurHochschule Hannover her und vermittelte die Zusammenarbeit mit Mike Nicklas, der die Idee wissenschaftlich aufbereitete und konzeptionell weiterentwickelte. Die Beratung wurde durch dieProInvest-Förderungdes Landkreises finanziell unterstützt.
„Das ist ein Paradebeispiel für gelungenen Technologietransfer“, betontManfred Schweervon der Innovationsgesellschaft. „Solche Projekte zeigen, wie gute Ideen aus dem Handwerk durch Kooperation mit Forschung und Förderung zur marktreifen Innovation werden können.“
Im nächsten Schritt plant das Unernehmen gemeinsam mit der TEWISS der Universität Hannover aus Garbsen den Bau eines ersten Prototyps. Dieser soll möglichen Lizenznehmern das System praktisch vor Augen führen. Die Ausstellung der offiziellen Patenturkunde durch das Deutsche Patent- und Markenamt folgt in Kürze.
(Auf dem Foto von links: Lukas Möller von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Hameln-Pyrmont, Nico Adomat von Storbeck Isolierungen und Manfred Schweer von der Innovationsgesellschaft)
Ein ausführlicher Artikel erschien am 20.05.2025 in der DEWEZET.